Patienten mit Lymphknotenmetastasen eines unbekannten Tumors im Kopf-Hals-Bereich haben nach neuen Erkenntnissen von Leipziger Wissenschaftlern die Chance auf eine individuellere Behandlung und ein längeres Leben. Im Universitären Krebszentrum Leipzig (UCCL) ist es den Experten gelungen, die Diagnostik und Therapie des sogenannten CUP-Syndroms im Kopf-Hals-Bereich, also Krebs mit unbekanntem Primärtumor, zu verbessern. Die Erkenntnisse wurden im renommierten Fachjournal „Frontiers In Oncology“ veröffentlicht. Den Angaben des deutschen Krebsregisters zufolge sind Krebserkrankungen in verschiedenen Bereichen der Kopf-Hals-Region zusammengezählt die sechsthäufige Gruppe. Überwiegend handelt es sich dabei um Plattenepithelkarzinome. Zwischen drei und neun Prozent dieser diagnostizierten Plattenepithelkarzinome fallen Ärzten durch Schwellungen des Halses auf. Dabei handelt es sich um Metastasen, Tochtergeschwülste eines unbekannten Tumors.Da eine chirurgische Entfernung eines bisher unsichtbaren Tumors schwierig ist und die Ursache der Metastasen auch mit einer Computer-Tomographie (CT) verborgen bleibt, haben Patienten mit CUP-Tumoren (cancer of unknown primary) ein hohes Risiko, zu versterben. Die Lebenserwartung eines CUP-Erkrankten beträgt im Durchschnitt weniger als ein Jahr. Über interdisziplinäre Zusammenarbeit am Universitären Krebszentrum Leipzig (UCCL) wurden Verbesserungen in der Diagnose der zuvor verborgenen Primärtumore, ein größerer Behandlungserfolg und ein längeres Überleben der Patienten mit CUP der Kopf-Hals-Region erzielt.